Bereits in der Schule lernen wir, wie Organismen funktionieren und zusammenarbeiten.
Im späteren naturwissenschaftlichen Unterricht, insbesondere aber, wenn man einen naturwissenschaftlichen Berufszweig wählt, stößt man auch auf den Begriff der Biowissenschaft.
Die Inhalte der Biowissenschaft gehen weit über das gemeinhin gängige Verständnis der reinen Biologie hinaus. Zu ihr zählen verschiedenste Inhalte quer durch den Lebenszyklus eines einzelnen Wesens, über den Zyklus einer ganzen Spezies, bis hin zum Verständnis des Zusammenwirkens kleinster Teilchen und aller lebendiger Organismen, zuweilen sogar gesellschaftliche oder sozioökologische Zusammenhänge. Diese Vielseitigkeit ist der wesentliche Unterschied zu einem klassischen Biologie-Studium.
Der Rahmen eines Biowissenschafts-Studiums ähnelt dem anderer Naturwissenschaften. Ein Bachelor-Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester, ein anschließendes Master-Studium weitere vier.
Jedes Modul endet mit einer Abschlussprüfung in schriftlicher, mündlicher oder sogar praktischer Form, etwa als Versuchsprotokoll.
In den ersten Semestern findet ein Grundlagenstudium statt, in dem die Studierenden alle Bereiche der Biowissenschaften kennen lernen. Ab etwa Mitte des Studiums werden meist frei wählbare Module angeboten, so dass sich die Studierenden auf ihrem Weg zur Bachelorarbeit spezialisieren können.
Während des Studiums erwarten die Studierenden, je nach Standort, unterschiedliche Formen von Praxiseinsätzen. Diese können stattfinden zum Beispiel in Form von Gruppenarbeiten, Besuchen und Praktika, teilweise sogar ganzen Praxissemestern in Betrieben und Unternehmen, die sich mit Bereichen der Biowissenschaften beschäftigen.
Die Voraussetzungen für ein Studium der Biowissenschaft sind einerseits administrativer Natur. So muss eine Studieneignung in Form des Abiturs, der Matura (Fachgebundene Hochschulreife) oder der Fachhochschulreife im Bereich Naturwissenschaft gegeben sein. In den meisten Fällen ist der Zugang zum Studium an einen Numerus clausus gebunden. Nähere Informationen dazu erhält man bei der jeweiligen Hochschule.
Desweiteren sollte man berücksichtigen, dass für dieses Studium nicht nur ein möglichst großes Vorwissen erforderlich ist. Vorallem ist ein entsprechendes Grundinteresse an allen naturwissenschaftlichen Bereichen nötig, sowie ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit und Eigenverantwortlichkeit, um sich während des Studiums wie im späteren Beruf sich Wissen anzueignen und dem stetigen Fortschritt folgen zu können.
Die Inhalte des Studiums bedienen sich aus den großen Bereichen Humanbiologie, Zoologie und Botanik. Wie oben bereits angeschnitten, bewegen sich die Inhalte, je nach Studienstandort, von Mikro-, Molekularbiologie, Physiologie und Biochemie, über Neuro-, Entwicklungsbiologie und Genetik bis hin zu Biodiversität, Ökologie und Evolution.
Der Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (VIBO) bietet auf der Seite https einen weitreichenden Überblick über Voraussetzungen, Inhalte und Universitätsstandorte für ein Studium der Biowissenschaft und verwandter Naturwissenschaften.
Ebenso vielseitig wie die Inhalte sind auch die Weiterbildungs- und Berufschancen, die sich mit dem Bachelor of Science der Biowissenschaften ergeben. Je nach Universität ist dies am gleichen Standort möglich, eventuell ist auch der Wechsel zu einer anderen Hochschule nötig.
Im Masterstudium bietet sich die Möglichkeit, sich auf einen Teilbereich der Biowissenschaft zu spezialisieren.
Beruflich stehen den Absolventen des B. Sc. Biowissenschaften überaus viele Türen offen. Durch die Vielseitigkeit der Bereiche finden sich Biowissenschaftler z.B. in Forschungseinrichtungen aller Art, in Medizin und Pharmazie, in zoologischen Einrichtungen, Agrarwissenschaft und botanischen Instituten, natürlich auch Lehrtätigkeiten und vielen weiteren Gebieten.
Weitere Informationen zum Studium der Biowissenschaften erhält man auf der Seite des VIBO, bei Studienberatungsstellen sowie in Literatur und durch kostenlose hörbücher.