Önologie bezeichnet das Studium des Weinbaus in dem in erster Linie die Fächer Biologie der Rebe und Traube, Landschaftskunde, Anbauverfahren, Grundlagen der Önologie, Betriebswirtschaftslehre, Finanzen und Controlling, Mikrobiologie, Marketing, Physik und Technik, Chemie, Weinsensorik, Wirtschaftsrecht und Rebenzüchtung gelehrt werden.
Der Name Önologie leitet sich übrigens aus dem altgriechischen Wort oinos für Wein, das vom mythyschen König Oineus stammt, ab.
Das interdisziplinäre Studium Weinbau ist sehr umfassend, weil es nicht nur genügt einen guten Wein herzustellen, sondern man sich auch mit den landwirtschaftlichen Technologien und den Grundlagen der Naturwissenschaften bestens auskennen muss. Das Studium des Weinbaus ist daher eine spannende und anspruchsvolle Mischung aus Projektarbeiten mit hohem praktischem Bezug, theoretischen Grundlagen, Praktika, Forschung sowie Studienarbeiten mit Kooperationsbetrieben der Hochschule.
Önologie kann in Deutschland nur an vier Hochschulen studiert werden. Die renommierteste unter ihnen ist die hessische Hochschule Geisenheim, die den Studenten nicht zuletzt deshalb ideale Studienbedingungen bietet, weil Geisenheim im Rheingau als die Weinstadt gilt. Außerdem kann Weinbau an den Hochschulen Kaiserslautern, Ludwigshafen am Rhein und Gießen studiert werden.
Dabei gibt es bereits im Bachelorstudium verschiedene Spezialisierungen wie Internationale Weinwirtschaft, Weinbau und Önologie in Rheinland-Pfalz und International Wine Business. Im Masterstudium reichen die Spezialisierungen von Vinifera Euromaster, Vinis-Vinum, Weinwirtschaft und Wine, Sustainiblity & Sales bis zu Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft.
Wer Weinwirtschaft studiert, sollte sich sowohl für das traditionelle landwirtschaftliche Arbeiten mit moderner Technik als auch für die naturwissenschaftliche Forschung interessieren und auch vor betriebswirtschaftlichen Themen nicht zurückschrecken. Das Weinbaustudium ist sicherlich eines, das Passion und auch Talent für die Rebe sowie wirtschaftliches Denken braucht.
Im ersten Studienjahr werden Fächer wie Biochemie in der Pflanzenproduktion, Biometrie und Versuchswesen, Molekulare Phytopathologie, Biotechnologie und Gentechnik im Weinbau, Getränketechnologie und Verfahrensstrategien im Weinbau gelehrt.
Auch wenn man für das Weinbaustudium keinen Numerus Clausus braucht, so sollten dennoch die Fächer Chemie, Biologie, Physik, Erdkunde, Mathematik, Englisch und Sozial- und Wirtschaftswissenschaften beherrscht werden. Außerdem braucht man ein großes Interesse an landwirtschaftlichen Tätigkeiten und am Umgang mit Zahlen. Es schadet nicht, belastbar und motivationsfähig zu sein und einen grünen Daumen mitzubringen. Wer Weinbau studiert, sollte sich bewusst machen, dass auch bei Wind und Wetter an den Rebstöcken gearbeitet wird.
Absolventen der Önologie können entweder bei Winzern oder Weinherstellern in den Bereichen Marketing, Entwicklung und Evaluierung arbeiten und entweder die Weinqualität sicherstellen, neue Weine entwickeln oder die Produkte vertreiben.
Viele Önologen machen sich aber auch mit einem eigenen Weingut selbständig oder übernehmen das Familienweingut. Auch hier sind Management- und Marketingfähigkeiten unumgänglich.