Ökotrophologie

Das Studium der Ökotrophologie befasst sich mit dem Zusammenhang der Ernährung und der Lebensmittelindustrie. Schwerpunkte des Studiums sind einerseits die Zusammensetzung und Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel und deren Wirkung auf den menschlichen Körper und andererseits die Produktion und Distribution von Lebensmitteln.

Viele Hochschulen verlangen ein fachspezifisches Vorpraktikum. Außerdem wird empfohlen, Auffrischungskurse für naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie und Mathematik zu belegen. Auf jeden Fall sollte man ein großes Interesse an Lebensmitteln und der Ernährung, an naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie, Biologie und Physik sowie ein gutes technisch-mathematisches Verständnis und gute Englischkenntnisse mitbringen.

Das Ökotrophologie-Studium beginnt mit betriebswirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Grundlagen. So stehen einerseits Fächer wie Unternehmensführung auf den Stundenplan, andererseits Ernährungswissenschaften, Biologie, Mathematik und Chemie. In späteren Semestern werden dann auch sozialwissenschaftliche Themen, Qualitätsmanagement und Biochemie unterrichtet.

Ab dem vierten Semester kann man sich für Wahlpflichtfächer entscheiden und damit den künftigen fachlichen Schwerpunkt festlegen. So wird beispielsweise Psychologie für Beratungsgespräche oder Lebensmittelhygiene und -sicherheit gelehrt. Im Rahmen des Studiums sind auch Praktiker in der Beratungsbranche bzw. in der Lebensmittelindustrie vorgesehen. Außerdem beschäftigt man sich mit Ernährungsphysiologie, Lebensmittelrecht, Lebensmittelchemie und Ernährungsmedizin.

Das Studium ist modular mit Bachelor und Master aufgebaut.

Werden die Bachelorstudien meist als Ökotrophologie bezeichnet, gibt es bei Masterstudiengängen verschiedene Spezialisierungen wie Food Science, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften, Ernährungs- und Verbraucherökonomie oder das Lehramt für Ökotrophologie. Das Studium wird in Deutschland an der Justus-Liebig-Universität Giessen, an der Hochschule Anhalt, an der Hochschule Osnabrück, an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angeboten.

Für den Bachelor beträgt die Regelstudienzeit sechs Semester. In den meisten Hochschulen wird auch ein Auslandssemester gerne gesehen. Da sich das Studium der Ökotrophologie einer immer größeren Beliebtheit erfreut, beschränken immer mehr Hochschulen den Zugang mit einem Numerus clausus, der in der Regel zwischen 1,8 und 2,5 variiert. Außerdem verlangen einige Universitäten ein Vorpraktikum.

Absolventen der Ökotrophologie können entweder auf selbständiger Basis Menschen im Bereich Ernährung beraten und entsprechende Therapiepläne erstellen oder aber auch in Pflegeeinrichtungen und Krankenkassen arbeiten.

Wer an der Lebensmittelwirtschaft interessiert ist, kann auch in der Produktentwicklung, Qualitätssicherung oder im Marketing von Lebensmittelunternehmen arbeiten. Außerdem kann man in die Forschung gehen. Mittlerweile hat sich das Ökotrophologie-Studium zu einer guten Karriereschmiede für Führungskräfte aus der Lebensmittelindustrie entwickelt.

Durch die interdisziplinäre Ausbildung verbinden Ökotrophologen unterschiedliche Bereiche miteinander, weshalb Absolventen sowohl im öffentlichen Dienst als auch in vielen Betrieben in der freien Wirtschaft gerne gesehen sind. Auch unterschiedliche Organisationen und Verbände, wie beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder die WHO sind laufend auf der Suche nach Experten aus der Ernährungswirtschaft.

Wer den Master in Ökotrophologie abschließt, qualifiziert sich auch für eine Promotion und kann eine Karriere in der Hochschule einschlagen. So bieten für Wissenschaftler auch private Forschungseinrichtungen, wie etwa das bekannte Max-Planck-Institut, ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten.

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